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Zweiter Brief an den Parteivorsitzenden von
Bündnis '90/Die Grünen, Joschka Fischer
Betreff: Uneingeschränkter Schutz des ungeborenen Lebens
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort vom 12.08.02 auf unseren
(vor unserer Namensän-derung „donum vitae – de facto“)
Brief vom 4.08.02. Auch wenn sie für uns enttäuschend war, da
keine Maßnahmen für den Lebensschutz in Aussicht gestellt wurden,
war er die einzige ernstzunehmende Reaktion auf unsere Schreiben an Partei-
und Fraktionsvorsitzende im Bundestag vertretener Parteien vor der Bundestagswahl.
Um der unschuldigen Kinder willen möchten wir uns heute noch mal
in dieser Angelegenheit an Sie wenden und Sie darum bitten folgendes zu
bedenken. Vor dreißig Jahren gab es 6,6 Millionen Kinder mehr in
Deutschland schrieben Sie und führen den Rückgang seither auf
konservative Politik zurück. Aber in den letzten 30 Jahren wurden
über 8 Millionen Kinder im Mutterleib getötet, wie Prof. Manfred
Spieker, Universität Osnabrück errechnete und dies ist Folge
der Politik rot-grüner Ideologie. Diese Ideologie spricht sich zwar
verbal für Kinder aus gibt sie aber in der Tat, solange sie noch
nicht geboren sind, wissentlich und willentlich zum straffreien Töten
frei. Ihr Frauenbild ist das Bild einer degenerierten, unfähigen,
egoistischen Frau. Ist die emanzipierte Frau nicht degeneriert wenn sie
unfähig ist ihr Kind anzunehmen und zu erziehen, wozu einfache Frauen
zu allen Zeiten, oft unter widrigsten Umständen, fähig waren?
Darf die emanzipierte Frau ihren individuellen Wünschen über
die Leiche ihres Kin-des, eines unwiederbringlichen einzigartigen Individuums,
nachgehen? Wie uns die Wissen-schaft lehrt ist mit der Empfängnis
das genetische Potenzial eines Menschen festgelegt: wie z.B. Geschlecht,
Blutgruppe, Aussehen, Augen- und Haarfarbe, Körpergröße,
ja sogar das etwaige Alter das diese Person erreichen wird. Dennoch tun
radikale Abtreibungsbefürworter so als würde es sich bei einem
Embryo nicht um einen Menschen am Beginn seines Lebens handeln. Offenbar
sind sie nicht auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand. Die Stufentheo-rie
des Zoologieprofessor E. Haeckel erwies sich als Irrtum wie sich anhand
der Göttinger Humanembryologischen Dokumentationssammlung zeigt.
Nach dem Ontogenetischen Grund-gesetz von Prof. Erich Blechschmidt wird
der Mensch nicht Mensch, sondern ist es von An-fang an, der Mensch entwickelt
sich nicht zum Menschen, sondern als Mensch. Wer dies leugnet verhält
sich den unschuldigen ungeborenen Kindern gegenüber nicht anders
als dies die Inquisition im 17. Jahrhundert gegenüber Galileo Galilei
wegen seinem Bekenntnis zum heliozentrischen Weltsystem tat, er sieht
der Wahrheit nicht ins Auge. Der aber muss Rech-nung getragen werden bei
der Bewertung von Abtreibung. Wer sie nicht bewertet weil es sie gibt,
darf andere Verbrechen wie Raub, Mord, Vergewaltigung, Steuerhinterziehung
auch nicht bewerten, die gibt es auch. Bei Abtreibung verfügt die
Frau nicht über ihr eigenes Leben, sondern über das Leben eines
eigenständigen Menschen, die Stärkere über das absolut
hilflose schwache Kind. „Kinderkrach ist unserer Meinung immer noch
Zukunftsmusik“ heißt es in Ihrem Brief. Klingt das nicht wie
Hohn, wenn Sie es gleichzeitig zulassen, dass Kinder bevor sie auch nur
einen Laut von sich geben können, zerrissen, zerstückelt oder
durch die Prostaglandin-Hormon-Methode getötet werden? Dazu der Bericht
von Dr. med.Georg Pessel: „Wenn man, wie ich, erlebt hat, dass der
intakte, etwa 4 bis 5 cm lange Körper des Ungebore-nen ans Tageslicht
befördert wird und plötzlich in der Schale vor einem liegt,
so weiß man, dass es sich bei diesem Tun um die Tötung eines
Menschen handelt. Der Embryo dem man auch im 2. und 3. Schwangerschaftsmonat
schon deutlich ansieht, dass es ein Menschlein ist ...schlägt für
einige Sekunden voller Verzweiflung über das ihm widerfahrene Schicksal
mit seinen Gliedern um sich, macht mit dem Mund vergebliche Atmungsversuche,
ehe sein eben noch rosiger Körper leichenblass wird, ein Zittern
über ihn geht, sein Herz aufhört zu schla-gen und er seine Ärmchen
und Beinchen zum letzten Mal ausstreckt.“
Der Staat hat die Schwachen zu schützen und muss so uneingeschränkt
hinter den noch unge-borenen Menschen stehen Er darf nicht mit der Ermöglichung,
ja sogar Förderung von Abtrei-bung durch flächendeckende Abtreibungsmöglichkeiten
und Finanzierung der vorgeburtlichen Kindstötung mit Steuergeldern
in Höhe von jährlich ca. 45 Millionen (hätte man für
die 300 Mio. € seit 1996 nicht besser „Spiel- und Bolzplätze“
geschaffen?), dem Starken gegen den Schwachen helfen. Die Frau ist befähigt
andere, ihrer Würde entsprechende, wenn auch nicht immer bequeme,
Lösungen zu finden. Dies ist zumutbar. Dabei müssen ihr Staat
und Gesell-schaft allerdings Perspektiven für ein Leben mit dem Kind
aufzeigen (schon in einem Erzieh-ungskundeunterricht in den Schulen) und
Hilfen anbieten. Dazu gehört auch die stärkere Ein-bindung des
Mannes, des Vaters. Er muss verpflichtet werden über finanzielle
Leistungen hinaus zur Erziehung des Kindes beizutragen, z.B. indem auch
uneheliche Väter zumindest teilweise die Betreuung des Kindes übernehmen
müssen. Statt dem Abtreibungsnetz ist ein Hilfsnetz für Mütter
und Kinder zu schaffen. Frauen, die sich trotz aller Hilfen nicht imstande
sehen ihr Kind aufzuziehen, können es zur Adoption freigeben, aber
doch niemals die Erlaub-nis erhalten es zu töten. Künftige Generationen
werden uns zu Recht vorwerfen, dass wir aus Egoismus den Generationenvertrag
nicht nur durch Verhütung nicht erfüllten, sondern in einer
Zeit nie gekannten Wohlstandes vorgaben ihre Geschwister und Altersgenossen
aus Not zu töten, die ihnen fehlen um die Last der Altersversorgung
zu tragen.
Mit jeder Abtreibung, mit jedem Mord, jedem Töten von menschlichem
Leben richtet sich der Mensch und jede Gesellschaft die dies zulässt,
gegen sich selbst. Angesichts der demographi-schen Entwicklung und den
daraus resultierenden sozialen Problemen ist es erforderlich schnellstmöglichst
zu handeln, dem stattfindenden Völkerselbstmord entgegenzuwirken
und die derzeitige menschenunwürdige Abtreibungsgesetzgebung so zu
ändern, dass der uneinge-schränkte Lebensschutz der ungeborenen
Kinder sichergestellt wird. Dies ist das Gebot der Stunde und dies wird
den Menschen in unserem Lande und den Politikern die sich dafür einsetzen
zum Segen gereichen.
Wir hoffen, dass die Grünen nicht nur Umwelt- und Tierschutz, sondern
auch den Menschen-schutz als ihre Aufgabe erkennen und vertrauen darauf,
dass Sie sich Ihrem als Mitglied der Bundesregierung geleisteten Eid,
ob mit oder ohne dem Zusatz „so wahr mir Gott helfe“, verpflichtet
fühlen und sich zum Wohle unseres Volkes darum bemühen werden
ihm nicht weiterhin Schaden zuzufügen (s.u. offenen Brief an den
Petitionsausschuss).
Mit freundlichen Grüßen
dazu:
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