Sehr geehrte Frau Geiss-Wittmann!

Zu Ihrer Aktion „Moses" und zu Ihrer neuen Initiative der anonymen Geburt wünschen wir Ihnen viel Glück und Erfolg. Wir hoffen, daß die Möglichkeit der anonymen Geburt bei den Menschen Anklang findet und somit ein Schritt in die richtige Richtung getan wurde um die Abtreibungszahlen zu senken. Es ist gut, daß man nun in unserem Land Kinder nicht nur anonym töten sondern auch gebären darf.

Leider wird auch auf Ihre Initiative eine katholische Schwangerschafts-Konflikt-Beratungsstelle an den kirchenrechtlich illegalen Verein donum vitae übergeben. Dies finden wir bedauerlich, da dieser Verein vom ZdK nur zu dem Zweck gegründet wurde, die für ungeborene Kinder todbringenden Beratungsbestätigungen ausstellen zu dürfen. Ob Bischof Wittmann damit einverstanden wäre, daß eine Stiftung, die seinen Namen trägt die Tötungs-Ermöglichung ungeborener Kinder finanziert, wagen wir zu bezweifeln. Das einzige Argument auf das sich Gründer des Vereins donum vitae stützten, konnte durch Recherchen entkräftet werden. Er entbehrt jeder ethischen Grundlage, ist nur Tötungs-Ermöglichungs-Verein. Kirchliche Beratungsstellen konnten entgegen dem was den Menschen von den Verantwortlichen von Staat, ZdK, SkF und Kirche suggeriert wird, nicht mehr Mütter zur Annahme ihrer Kinder bewegen, als die anderer Träger. Mit 25 % (einer Schätzung von Caritas/SkF zufolge wurden 1997 nach 20 097 Beratungen rund 5 000 Kinder ausgetragen) weisen sie eine eher unterdurchschnittliche Erfolgsquote auf? Die durchschnittliche Erfolgsquote lag 1998 in Bayern bei 27,5 %. Nach einer Studie des SkF würden 26 % der schwangeren Frauen in schwierigen Situationen kirchl. Beratungsstellen auch dann aufsuchen, wenn sie den umstrittenen Schein nicht erhalten. Die Übereinstimmung mit der Zahl der nach einer Beratung angenommenen Kinder (25 %) ist verblüffend. Vermutlich handelt es sich um dasselbe Klientel. Weiteres mögen Sie der beigelegten Antwort auf einen Leserbrief von Graf Ballestrem, einen Brief an Frau Richardi und anderen Unterlagen entnehmen. Wir bitten Sie, Ihren Schritt anhand der Fakten, (die vielen nicht bewußt sind und auch uns erst durch die intensive Beschäftigung mit diesem ernsten Thema bewußt wurden) nochmals zu überdenken und rückgängig zu machen. Wir bitten um Antwort.

Mit freundlichen Grüßen Katholische Laieninitiative donum vitae - de facto

dazu:
Februar 2001 Brief von Prof. Dr. H. A. Krone, Bamberg, an Frau Geiss-Wittmann, veröffentlicht in Medizin und Ideologie.

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Last update: 30. März 2002 12:41