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    Brief an Bundespräsident Rau 
    Sehr geehrter Herr Bundespräsident! 
     
    Anläßlich Ihrer diesjährigen „Berliner Rede“ wurde Ihnen viel Lob zuteil. 
    Auch wir möchten Ihnen für Ihre klare Grenzziehung in Gentechnik und 
    Biomedizin gegen verbrauchende Embryonenforschung, 
    Präimplantationsdiagnostik und aktive Sterbehilfe danken. 
    Allerdings können wir Ihre Haltung zur Abtreibungsgesetzgebung nicht teilen, 
    die Sie mit dem Verweis der § 218 ziele auf „die unvergleichbare 
    Konfliktsituation während der Schwangerschaft“ verteidigen. Welche 
    Konfliktsituation rechtfertigt Mord? Und Abtreibung ist Mord, da das 
    wehrlose ungeborene Kind bewußt, geplant und vorsätzlich getötet wird. Wenn 
    Bundeskanzler Schröder im Zusammenhang mit der Gentechnik und Bioethik die 
    Frage nach der Abtreibung stellt tut er dies zu Recht. Nur zieht er die 
    falschen Schlüsse. Nicht weil das Töten ungeborener Kinder durch Abtreibung 
    in unserem Land erlaubt ist, ist auch das Töten von Embryonen beim 
    therapeutischen Klonen oder selektive Auslese bei der PID zu rechtfertigen, 
    sondern umgekehrt weil der Mensch Mensch ist und Würde besitzt von Anfang 
    an, von der Zeugung an, ist seine Tötung, aus welchem Grund auch immer, 
    nicht zu rechtfertigen, auch nicht in der Konfliktsituation einer 
    ungewollten Schwangerschaft. Dies steht der Würde der Frau nicht entgegen, 
    wie oft behauptet wird. Auch nicht ihrer Freiheit! Entscheidungsfreiheit war 
    dem, sicher aufgeklärten, Paar vor der Zeugung gegeben. Und wer vermag es 
    Würde darin zu erkennen, Schwierigkeiten durch das Töten des eigenen 
    unschul-digen Kindes aus dem Weg zu gehen? Ist es nicht besonders würdig und 
    stärkt es nicht zu Recht die Selbstachtung wenn man Notlagen auf ehrenvolle 
    Weise z.B. durch Verzicht, Neu- und Umorganisation der Lebensumstände 
    bewältigt? Sind nicht auch ungeplant, ungewollt Geborene meist schnell der 
    Sonnenschein, Behinderte oft die Lieblingskinder ihrer Mütter? Waren es in 
    der Nazizeit nicht die betroffenen Angehörigen, die wehrlos hinnehmen mußten 
    und darunter litten, daß die, die sie trotz ihrer Behinderung innig liebten, 
    getötet wurden? 
     
    Auch wenn die Politiker in diesem Land vorgeben ihnen sei am Lebensschutz 
    ungeborener Kinder etwas gelegen, beweist doch ihr Handeln das Gegenteil. 
    Sonst hätten sie doch schon längst die Männer in die Pflicht genommen und 
    Abhilfe geschaffen, daß sie Schwangere zur Abtreibung nötigen können. Warum 
    müssen sie nicht zur Beratung, sie sind doch die Väter? Sicher wäre der 
    Druck herzloser Angehöriger auf die Frauen geringer und umgekehrt könnte 
    manches Kind einer herzlosen Mutter nicht gegen den Willen des Vaters 
    getötet werden. Millionenfach werden Kinder im Mutterleib getötet und der 
    deutsche Staat bietet dazu jede Hilfe. Er erweist sich als Komplize beim 
    Mord im Mutterleib und handelt somit gegen sein eigenes Gesetz, das nach der 
    Verfassung Lebensschutz sein muß. So läßt er die Ungeborenen nicht nur 
    schutzlos, da Abtreibung straffrei ist, sondern finanziert diese auch noch 
    über die Krankenkassen und sorgt für eine flächendeckende Anzahl von 
    Abtreibungsmöglichkeiten. Muß ein Rechtsstaat nicht zuerst die Schwächsten, 
    Wehrlosesten und Unschuldigsten schützen? Ist es nicht entsetzlich, ja 
    barbarisch, daß durch Gesetzgebung der von Gott und Natur als sicherer Hort, 
    als Schutzraum gedachte Mutterleib für wehrlose Kinder zur unent-rinnbaren 
    tödlichen Falle wird? Wird hier nicht Artikel 1 Grundgesetz mit Füßen 
    getreten? Welche Rolle spielt hier die Würde der Kinder die getötet und wie 
    Abfall beseitigt werden? 
    Die Würde des Menschen ist unantastbar ob gewollt oder ungewollt, in der 
    Petrischale oder im Mutterleib, im In- oder im Ausland gezeugt! 
    Völlig unverständlich, ja scheinheilig ist es, daß Politiker zwar die 
    Präimplantationsdiagnostik ablehnen aber gleichzeitig bei Behinderung die 
    Tötung ungeborener Kinder nach einer Pränataldiagnostik (die meist auch der 
    Selektion dient) bis unmittelbar vor der Geburt ganz legal zulassen. Sind 
    nicht Mütter und Väter die erst nach der Geburt von der Krankheit oder 
    Behinderung ihres Kindes erfahren in einer vergleichbar schwierigen 
    Situation? Wenige Tage vorher hätte ihnen unser Staat (ein Rechtsstaat?) im 
    Mutterleib die Tötung des noch Ungeborenen zugebilligt. Dies ist 
    vorgeburtliche Euthanasie! Wissen Sie, daß Kinder diesen Mordanschlag oft 
    überleben und über Stunden unversorgt bleiben weil man ihren Tod will? Wo 
    bleibt da die Ehrfurcht vor dem Leben?  
     
    Im Land der Dichter und Denker hält man sich für besonders klug und weise: 
    Man will, gegen jede Logik, Leben retten indem man das Töten eben dieses 
    Lebens ermöglicht. Das ist ein Widerspruch in sich. Es ist bekannt, daß das 
    Unrechtsbewußtsein in der Bevölkerung mit der Scheinvergabe stark 
    nachgelassen hat. So haben Juristen, z.B. der Rechtsphilosoph und 
    Straf-rechtswissenschafler Prof. G. Jacobs, Bonn festgestellt, daß 
    Schwangerenberatungsstellen die die Bescheinigungen ausstellen, 
    „rechtswidrige Beihilfe zur rechtswidrigen, wenn auch straffreien Abtreibung 
    leisten“. Nach Ansicht von Verwaltungsrichter B. Büchner, Freiburg: 
    „beteiligen sie sich an der Zerstörung des Unrechtsbewußtseins und sind Teil 
    eines gesetzl. Konzepts, das die Letztverantwortung über Leben oder Tod des 
    Ungeborenen der Schwangeren überlasse...“. Auch die Frau ist nicht Herrin 
    über Leben und Tod! 
     
    Zwar verurteilen die Kirchen Abtreibung verbal in der Tat aber wirken sie 
    mit. Politisches Kalkül ließ sie in dieser Angelegenheit versagen. Die 
    evangelische noch mehr als, Dank dem Eingreifen des Papstes, die katholische 
    (außer z.Zt. noch im Bistum Limburg). Sie vermögen es nicht mehr den 
    Menschen Halt und Orientierung zu geben, weil sie zur Anpassung an diese 
    Welt nicht das im Sinn haben „was Gott will, sondern was die Menschen 
    wollen“ Mk 8,33 und somit zur Zerstörung des Unrechtsbewußtseins und zur 
    Einschläferung des Gewissens beitragen. Und da geht es nicht mehr nur um das 
    irdische sondern um das ewige Leben! Die ev. Kirche übernimmt entgegen der 
    Gebote Gottes die säkulare Gesetzgebung direkt. Alle ethisch – moralischen 
    Aufweichungen des Staates erklärt auch sie für erlaubt, unabhängig davon was 
    in der Bibel steht, die Martin Luther doch als einzige Grundlage für den 
    Glauben anerkennen wollte. Bei der kath. Kirche hat es, unter Mißbrauch der 
    Laien, das von Politikern dominierte Zentralkomitee der dt. Katholiken 
    übernommen den für ungeborene Kinder tod-bringenden Schein durch den 
    kirchenrechtlich illegalen Verein Donum Vitae auszustellen und gibt sie 
    somit vogelfrei. Es müßten doch bei den Kirchen alle Alarmglocken läuten 
    wenn Wirtschaftsmanager, z.B. der Chefsvolkswirt der Deutschen Bank, Prof. 
    Norbert Walter die christlichen Kirchen kritisiert: „Sie sollten weniger dem 
    Zeitgeist nachlaufen und sich mehr auf die Vermittlung von Glaubenswerten 
    konzentrieren.“ Ihre Verantwortungsträger beklagen den christlichen 
    Werteverfall und erkennen nicht, daß hier die Saat ihres nicht eindeutigen 
    Verhaltens aufgeht. Indem sie die Dinge nicht beim Namen nennen, sondern wie 
    Politiker durch beschönigende Wortwahl verharmlosen, Wort und Tat nicht mehr 
    übereinstimmen ist ihr Eintreten für das (ewige!) Leben, gegen den Tod nicht 
    klar.  
    Mk 7,9 „... Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft...“ Sehr 
    geschickt setzt man in Deutschland Gottes Gebote außer Kraft! Ob Staat, 
    Kirchen, ZdK, alle bezeichnen Abtreibung als Unrecht und glauben damit ihre 
    Hände in Unschuld waschen zu können; der Staat setzt dieses Unrecht 
    außerhalb des Strafrechts, und alle machen bei diesem Verbrechen mit. Sie 
    raten ja ab, sie stellen ja nur, bezeichnenderweise durch Gesundheitsämter 
    oder soziale kirchliche Einrichtungen, die Bestätigung aus, daß eine 
    Beratung stattgefunden hat. Das ist ja Hilfe für Frauen in Not, wenn auch 
    zum ungestraften Töten wehrloser ungeborener Kinder, denn sie wissen, wozu 
    diese Bestätigung in ca. ¾ aller Fälle benutzt wird. Sie stellen sich blind 
    und taub! Einen raffinierteren Plan könnte der Teufel nicht aushecken! Dafür 
    müssen wir vor unserem ewigen Richter einmal geradestehen. Ist dies der 
    erste Schritt?  
    Nach dem gleichen Prinzip hätte auch einem Mann in Not geholfen(?) werden 
    können, der seine „Mutter aus Angst vor Heimkosten“ erwürgte. Befand sich 
    der Sohn nicht in einer ähnlichen Situation wie viele der abtreibenden 
    Frauen? Wären Alte, Kranke, Behinderte nicht die nächsten die kaltblütig, 
    aber humaner mittels einer Injektion getötet würden, wenn man nach einem 
    abratenden Gespräch, mittels Bestätigung einer Beratungsstelle, dies 
    ungestraft dürfte? Könnten sich nach obigem Prinzip nicht auch viele 
    pflegende Töchter und Schwieger-töchter, die oft Schikanen, leidvolle 
    Erfahrungen durch die, die sie pflegen, durchmachen, auf das Ende ihrer 
    körperlichen und seelischen Kräfte berufen? Man muß den Anfängen wehren! 
    Begreifen das die Mächtigen nicht oder wollen sie es nicht begreifen? Finden 
    sie das Leben Ungeborener doch weniger schützenswert? Wollen wir in Barbarei 
    zurückfallen und alle die unserem Egoismus und Selbstverwirklichungsgelüsten 
    im Weg sind, unter dem Deckmantel einer fragwürdigen Humanität, durch töten 
    beseitigen? Selbst wenn wir dies im Augenblick für ausgeschlossen halten 
    müssen wir zugeben, daß das was vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar 
    erschien heute traurige Wirklichkeit ist. Daß wir uns scheibchenweise auf 
    dem Weg zu einer immer inhumaneren und intoleranteren Gesellschaft befinden. 
    Dem muß Einhalt geboten werden, eine Umkehr ist dringend notwendig wenn die 
    Menschheit nicht an sich selbst zugrunde gehen will. Wenn es in anderen 
    Ländern teilweise noch schlechter um den Schutz der Embryonen bestellt ist 
    haben sie das zu verantworten, unser Tun und Lassen entschuldigt das nicht. 
    Kein Unrecht dieser Welt rechtfertigt eigenes Unrecht! 
     
    Neben einer ebenso hohen Dunkelziffer werden in Deutschland mit Billigung 
    des Staates jährlich mehr als 130.000 Schwangerschaften abgebrochen. Müßten 
    nicht gerade wir Deutschen, vor dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte, 
    auf dieses Unrecht besonders sensibel reagieren? Ein Vergleich mit der 
    Aufstellung der Listen der zu tötenden Menschen (Euthanasie) von Ärzten in 
    der Nazizeit ist berechtigt, denn in dem Moment, in dem die 
    Beratungsbestätigung ausgestellt wird, wird das ungeborene Kind, namenlos, 
    für eine bestimmte Frist zum Töten freigegeben, unabhängig davon ob die 
    Schwangere davon Gebrauch macht oder nicht. Gerade aus der Nazizeit müßten 
    wir lernen, daß man den Anfängen wehren muß! Der Vergleich hinkt nur 
    dadurch, daß die Ärzte damals auf staatliche Anordnung an Unrecht mitgewirkt 
    haben (vielleicht ohne es zu wollen), der Staat, die Kirchen und andere 
    Träger die den Schein ausstellen und die Ärzte, die die Abtreibung 
    (Ermordung) vornehmen, tun dies heute völlig freiwillig; der Staat ordnet 
    nicht an, hat aber unter einer, von zwei sogenannten christlichen Parteien 
    geführten Regierung die Voraussetzung für dieses Unrecht geschaffen. Es ist 
    also noch schlimmer, da dies in einem Staat, der sich Rechtsstaat nennt, 
    geschieht! In diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen, daß von dem 
    Unrechts-staat „DDR“ nichts übernommen wurde, außer durch den Willen eines 
    atheistisch geprägten Volkes das Recht(?) ungeborene Kinder zu töten! 
     
    Nach einem UN-Bericht braucht Deutschland wenigstens 500 000 Einwanderer im 
    Jahr zur Sicherung der Renten für das wachsende Heer der Rentner und 
    Pensionäre. Trotzdem verhält sich dieses egoistische Volk 
    einwanderungswilligen Ausländern gegenüber fremdenfeindlich, eigene Kinder 
    tötet es noch vor der Geburt. Und dies, wie hier anzumerken ist, bei einem 
    aussterbenden, völlig überalterten Volk. Das ist fast Völkerselbstmord! Dies 
    muß der Bevölkerung einmal bewußt gemacht werden, vielleicht würde es dann 
    diesem Morden nicht so gleichgültig oder gar befürwortend gegenüberstehen. 
    Es entzieht sich damit seiner eigenen Lebensgrundlagen für die Zukunft. Die 
    Politik, der Staat läßt dies zu, schafft die Vorausset-zung per Gesetzgebung 
    dafür, verletzt seine Fürsorgepflicht, läßt den nötigen Weitblick vermissen. 
    Anstatt Familien mit Kindern finanziell besser zu stellen, da sie ja die 
    Lebens-grundlage für die Zukunft sind und sichern, deckt z.B. der bayerische 
    Sozialbericht auf, daß Kinder zum erstrangigen Armutsrisiko werden. Es müßte 
    der Zusammenhang zwischen Kindererziehung und Altersversorgung beim 
    Generationenvertrag wieder sichtbar und spürbar gemacht werden! Sollten 
    nicht Kinderlose, z.B. egozentrische Paare und Singles, höhere 
    Rentenbeiträge oder zur Finanzierung des Kindergeldes Beiträge leisten 
    müssen, oder geringere Pensionen erhalten, anstatt Mütter und Väter gleich 
    in dreifacher Hinsicht zu belasten? Sie sind schon während der 
    Erziehungszeit finanziell schlechter gestellt, müssen ebenso hohe 
    Rentenbeiträge leisten und bekommen ein geringeres Altersruhegeld als 
    Kinderlose, obwohl sie es sind, die nicht nur in materieller Hinsicht 
    Verzicht leisten und die Altersversorgung gewährleisten. Es darf nicht 
    weiterhin sein, daß der „Generationenvertrag zu Lasten der Eltern 
    privatisiert und der Nutzen vergesellschaftet ist, der vorrangig Personen 
    zukommt, die diese Generationenleistung nicht erbracht haben“, meint die 
    Präsidentin des Familienbundes Deutscher Katholiken, Elisabeth Bußmann. 
     
    Sollte man nicht das Adoptionsrecht erleichtern, abgebenden Müttern 
    vielleicht während der Schwangerschaft eine gewisse Anonymität verschaffen, 
    damit sie einen solchen Entschluß leichter fassen, mit ihm in Frieden, ohne 
    Angst vor übler Nachrede leben können? Es ist doch seltsam, daß Frauen, die 
    ihren Kindern das Leben schenken und zur Adoption freigeben, oft 
    verleumderisch als Rabenmütter bezeichnet werden, die aber, die man eher als 
    Rabenmütter bezeichnen sollte, die eiskalt ihre Kinder töten, anonym töten 
    können, nicht. 
     
    Schnell konnten anorme Summen eingesetzt werden um Werbung für die 
    Weltausstellung Expo 2000 zu machen. Warum wurden nicht schon längst 
    Werbemaßnahmen ergriffen, durch die Kindermord im Mutterleib geächtet wird? 
    Durch die ein familien- und kinderfreundliches Klima erzeugt wird? Durch die 
    Schwangere erfahren, ja schon vor einer Schwangerschaft wissen, welche 
    Hilfen es gibt und von wem sie sie bekommen, damit sie eine Abtreibung erst 
    gar nicht erwägen. Sowohl der private wie auch der öffentlich-rechtliche 
    Rundfunk sind gesetzlich der Würde des Menschen und der Schutzaufgabe 
    gegenüber dem ungeborenen Leben verpflichtet. Bei der Aufklärung über Aids, 
    der Übertragungsmöglichkeiten, konnte durch Werbung (Kondome) das 
    Sexualverhalten positiv beeinflußt und ein annehmbares Klima zu Gunsten der 
    Betroffenen geschaffen werden. 
     
    Es ist notwendig einen Gesinnungswandel in der Gesellschaft herbeizuführen, 
    das ist der beste Lebensschutz für die ungeborenen Kinder. Das 
    Unrechtsbewußtsein muß in unserer Bevölkerung durch Überzeugungsarbeit 
    wieder hergestellt und geschärft werden. Das geht nur wenn Reden und Handeln 
    der Verantwortlichen klar übereinstimmen. Solange sie in der Öffentlichkeit 
    so tun als würden Schwangerschaftsabbrüche überwiegend aus Not, sozusagen in 
    Notwehr geschehen, wird das Ziel möglichst allen unschuldigen, wehrlosen 
    Kindern zum Tageslicht zu verhelfen nicht erreicht werden, können viele 
    Betroffene ihr Unrecht nicht erkennen, wird ihnen ihre Unschuld indirekt 
    bestätigt, ja geradezu eingeredet. Ist es nicht eine Farce, daß zu keinem 
    Zeitpunkt in der Geschichte unseres Volkes, weder in Kriegsjahren noch in 
    anderen großen Notzeiten Abtreibungen legalisiert wurden, obwohl da die 
    Frauen wahrhaftig Not und Elend ausgesetzt waren, es nicht die sowohl 
    psychologischen wie auch materiellen Hilfsangebote gab wie in unserer 
    heutigen Wohlstandsgesellschaft, in der es den Menschen so gut geht wie nie 
    zuvor. Wenngleich auch heute bessere Konditionen für Familien, besonders mit 
    mehreren Kindern, geschaffen werden müssen. Solange prominente Frauen, 
    trotzdem sie öffentlich kundtun, daß sie ihr Kind abgetrieben haben, hoch 
    angesehen sind, die Frauen aber, die unter Verzicht auf Karriere Kinder 
    erziehen und oft einen sozialen Abstieg hinnehmen, eher gering geachtet 
    werden, wird die Kinderfeindlichkeit in diesem Land anhalten. Sicher ist das 
    Selbstwertgefühl der Frauen, die ihr Kind trotz schwieriger Situation 
    annehmen weit mehr berechtigt, sollte ihre Leistung höher bewertet und 
    gewürdigt werden, als die so hochgeschätzte Selbstverwirklichung auf Kosten 
    des Lebensrechts des eigenen Kindes. Solange Abtreibung nicht bestraft und 
    als das bezeichnet wird was es ist, nämlich Mord, wird sich an der Gesinnung 
    vieler Menschen nicht viel ändern. Sogar die das eigene Leben rettende 
    Gurtpflicht konnte bei den Autofahrern nur mittels Strafandrohung 
    durchgesetzt werden. Jeder Verkehrssünder , der falsch parkt, andere 
    behindert wird bestraft und muß Bußgeld bezahlen. Wer einen schweren 
    Verkehrsunfall verursacht, mag sein leichtfertig, grob fahrlässig, 
    teilschuldig oder auch unschuldig, ob nur Sachschaden entsteht oder Opfer zu 
    betrauern sind, muß sich vor Gericht verantworten und dies obwohl er gewiß 
    nicht willentlich und vorsätzlich den Unfall verursacht hat, oft selbst nahe 
    Angehörige verliert, Krankheit und lebenslängliche Behinderungen erleidet. 
     
    Keiner der Verantwortlichen, zu ihnen zählen alle an einem 
    Schwangerschaftsabbruch beteiligten der Bevölkerung, Kirche und Politik, 
    soll sagen können, er hätte nicht gewußt was er tut! Auch und besonders 
    diejenigen nicht die aus angeblichen Gewissenskonflikten, die zum Töten 
    unschuldiger Kinder berechtigenden Scheine weiterhin ausstellen wollen. 
     
    Eine Gesellschaft, die sich am untersten geistigen Niveau in ihr orientiert, 
    von ihm bestimmen läßt, muß dem Untergang verfallen sein. Eine „Mein Bauch 
    gehört mir“ - Mentalität ist geistig auf einem Niveau das an der Gürtellinie 
    endet, ob es nun darum geht aus egoistischen und Bequemlichkeitsgründen 
    abzutreiben oder ausschließlich am eigenen Wohlstand interessiert zu sein, 
    unabhängig davon wie es anderen Menschen in der Welt geht. Dies ist eine 
    "Nach und neben mir die Sintflut – Mentalität“. Mag sein, daß Menschen, die 
    so argumentieren und handeln intelligent sind, über Geist, zumindest einen 
    guten, verfügen sie jedenfalls nicht. 
     
    Geistliche sollen nicht unser Gewissen zerstören, sondern schärfen, leider 
    stumpft es ohnehin von selbst wieder ab. Wenn sie keinen Ausweg sehen, dann 
    sollen sie sich auf den besinnen, der von sich sagt, Joh 14,6: „Ich bin der 
    Weg und die Wahrheit und das Leben;...“ unseren Herrn Jesus Christus. Dann 
    werden sie zwar keinen Ausweg erkennen aber d e n Weg, den einzigen, den 
    notwendigen, den, den sie zu beschreiten haben wenn sie uns nicht in den 
    Abgrund führen wollen. 
     
    Wenn Politiker sich fast ausschließlich darum bemühen, daß wir uns zwar 
    materiell und technisch auf obersten Niveau bewegen, uns aber geistig immer 
    mehr in Egoismus und Konsumorientierung führen, kann man nur sagen: „Blinde 
    werden von Blinden geführt“! 
     
    Keiner kümmert sich darum wie es den Menschen geistig geht. Deshalb 
    appellieren wir an jeden einzelnen in dieser Gesellschaft, ja auf der ganzen 
    Welt sich zu fragen ob wir weiterhin so geistlos leben wollen. Wenn nicht, 
    so muß jeder bei sich selbst anfangen, sich selbst nicht nur darum kümmern, 
    daß es ihm körperlich gut geht, sondern auch um sein geistiges, sein 
    seelisches Leben, um seine ewiges Leben, das heißt er darf nicht bei 
    Egoismus und Konsumverhaftung stehen bleiben. Wir sollen, wir können uns 
    geistig erheben, über uns selbst hinaus wachsen, geistig leben. Gott gebe, 
    daß wir es schaffen!  
     
    Auch wenn die straffreie Möglichkeit zu diesem himmelschreienden Unrecht 
    nicht von „oben“ angeordnet und erzwungen, sondern von „unten“, von Teilen 
    des Volkes gefordert wird, werden sowohl geistliche wie auch politische 
    Führungen ihrer Aufgabe nicht gerecht, wenn sie Verbrechen zulassen und sich 
    sogar daran beteiligen, wenn sie dem Zeitgeist, dem Druck und den 
    ungerechtfertigten Wünschen der Menschen kurzsichtig und feige nachgeben. 
    Dann sind sie nicht Führer sondern verführte Verführer! 
     
    Daß ein Bewußtsein für die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit der 
    ungeborenen Kinder herbeigeführt werden kann zeigt das Heimatland des 
    Papstes. Familienministerin Maria Smerecziska berichtete auf einer Tagung 
    der Juristenvereinigung Lebensrecht in Köln, daß Schwangerschaftsabbrüche 
    durch Gesetzesänderung und Aufklärungsarbeit in Polen von über 100 000 vor 
    1988 auf nur mehr 151 im Jahr 1999 gesunken sind, DT 8.5.2001. 
     
    Wann endlich werden bei uns die Mächtigen aufwachen, die alarmierenden 
    Signale wahr- nehmen und mutig das Notwendige, wenn auch vielleicht 
    Unpopuläre tun? Leider wurden unsere bisherigen Weckrufe an Bischöfe, ZdK 
    und Politiker nicht gehört. Da wir Sie als verantwortungsbewußten Politiker 
    schätzen hoffen wir bei Ihnen, Herr Rau, ein offenes Ohr zu finden wenn wir 
    mit diesem Brief den unschuldigen ungeborenen Kindern unsere Stimme 
    verleihen damit ihr lautloser Schrei nicht ungehört verhallt. 
     
    Wir bitten Sie, die Initiative zu ergreifen, daß gemäß der Vorgabe des 
    Bundesverfassungs-gerichts das Tötungs-Ermöglichungs-Gesetz, zu dem der § 
    218 durch Gesetzesänderung verkommen ist (weil auch sog. christliche 
    Politiker christliche und ethisch - moralische Werte aufgaben, um keine 
    Wahlniederlage = Machtverlust zu erleiden), überprüft und dem ungestraften 
    Morden an ungeborenen Kindern ein Ende gesetzt wird. Daß von Staat und 
    Gesellschaft nicht Kindermord, sondern gute Lebensbedingungen für Kinder 
    finanziert werden. In und von unserem Land sind im zwanzigsten Jahrhundert 
    schon genug Verbrechen geschehen und ausgegangen! Es wäre schön und gut wenn 
    einmal ein ethisch – moralisch positives Signal von Deutschland in die Welt 
    ginge! 
     
    Mit freundlichen Grüßen 
    dazu: 
  
    
      | 01.09.2001 | 
      Brief an Bundespräsident Rau und 
      Antwort | 
     
   
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