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Offener Brief
Eure Eminenzen, Eure Exzellenzen!
Sehr geehrte Damen und Herren!
So wie es aussieht, ist der getaufte Katholik automatisch auch Glied
der katholischen Laienorganisation ZdK. Obwohl er ihr niemals willentlich
beigetreten ist, wird er, ob von ihm gewollt oder ungewollt, von ihr öffentlich
vertreten. Sie spricht und handelt in seinem Namen. Da für katholische
Christen (wie bei Sekten) nicht einmal die Möglichkeit eines Austritts
besteht, sind sie dem Tun dieser Organisation wehrlos ausgeliefert.
Es kann doch nicht sein, daß wer, wie wir, mit diesem Gremium
– zumindest so wie es sich derzeit darstellt (unserer Meinung nach mißbraucht
das Präsidium des ZdKs, die Laienorganisation und somit die Katholiken
für macht- und parteipolitische Zwecke) – nichts zu tun haben
will, ihm dennoch angehört und von ihm vertreten wird, zumal es sich
nicht mehr im Rahmen der einen heiligen, katholischen und apostolischen
Kirche bewegt und sich als Opposition zu unserem Kirchenoberhaupt in Rom
zu verstehen scheint. Es schreckt nicht einmal davor zurück, kirchenrechtlich
illegal gegen die Lehre der Kirche Christi zu handeln.
Eine Organisation, die mehr Demokratie fordert, sollte zuerst darauf
achten, daß sie selbst demokratisch organisiert ist und handelt und
nicht, wie es das ZdK bei der Gründung des kirchenrechtlich illegalen
Vereins donum vitae höchst undemokratisch getan hat, die Vollversammlung
vor vollendete Tatsachen stellt! Vor einem so weitgehenden Schritt wäre
doch eine Urbefragung aller katholischen Laien angemessen, ja notwendig
gewesen.
Man kann doch nicht automatisch allen Gliedern der Kirche eine "Mitgliedschaft"
bei einer Laienorganisation aufzwingen; es kann doch nicht sein, daß
man die Loslösung von einer Bindung an das ZdK nur durch einen Kirchenaustritt
bewerkstelligen kann. Deshalb schlagen wir vor, daß das ZdK neu auf
demokratischer Basis strukturiert wird, dem die Mitglieder ausdrücklich
mittels einer Beitrittserklärung beitreten und, wenn sie es wollen,
auch jederzeit mittels einer Austrittserklärung den Rücken kehren
können. Da es dann nicht mehr das Zentralkomitee der (aller) deutschen
Katholiken, sondern nur eines Teils der Katholiken ist, muß es sich
umbenennen. Auch die Finanzierung müßte neu geregelt werden
– wir schlagen Mitgliedsbeiträge vor -, denn es ist nicht einzusehen,
daß die katholischen Laien, über die Kirchensteuer, eine Organisation
finanzieren, die sich gegen ihren Willen kirchenwidrig verhält.
Wir bitten die Bischöfe, dem ZdK die Anerkennung im Sinne des Konzilsdekrets
über das Apostolat der Laien (Nr. 26) zur Koordinierung der Kräfte
des Laienapostolats zu entziehen und, zumindest solange es sich kirchenwidrig |