Brief an Bundestagspräsident Thierse Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident! Überaus erfreulich ist, daß Sie den überfraktionellen "Katholischen Club der Bundestagsabgeordneten" gegründet haben, wie wir der Zeitschrift "Impuls" der KAB entnehmen konnten. So dürfen wir hoffen, daß in Zukunft christliche Grundwerte bei politischen Entscheidungen zum Tragen kommen. Leider war dies in jüngster Vergangenheit nicht so. Bei der Entscheidung über § 218 hat sich gezeigt, daß sogenannte christliche Politiker um des Machterhalts und der Wählergunst Willen bereitwillig diese Werte aufs Spiel setzen, ja aufgeben. Auch wenn die Politiker in diesem Land vorgeben, ihnen sei am Lebensschutz der ungeborenen Kinder etwas gelegen, beweist doch ihr Handeln das Gegenteil. Über 130.000 Kinder werden jährlich im Mutterleib getötet und der deutsche Staat bietet dazu jede Hilfe. Er erweist sich als Erfüllungsgehilfe, als Komplize bei diesem Morden und handelt somit gegen sein eigenes Gesetz, das nach der Verfassung Lebensschutz sein muß. So sorgt er für eine flächendeckende Anzahl von Abtreibungsmöglichkeiten und über die Krankenkassen für die Finanzierung dieser Morde. Bei Verdacht auf Behinderung des Kindes werden sie nicht einmal als Unrecht bezeichnet und fast bis unmittelbar vor der Geburt durchgeführt. Dies ist vorgeburtliche Euthanasie! So gesehen ist die von Politikern geäußerte Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik und der Streit um vorgeburtliche Auslese äußerst scheinheilig, da die Kinder im Mutterleib jederzeit ganz legal getötet werden können. Wo bleibt da die Ehrfurcht vor dem Leben? Mk 7,9 "... Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft..." Sehr geschickt setzt man in Deutschland Gottes Gebote außer Kraft! Ob Staat, Kirche, ZdK, alle bezeichnen Abtreibung als Unrecht, Verbrechen und glauben, damit ihre Hände in Unschuld waschen zu können; der Staat setzt dieses Unrecht außerhalb des Strafrechts, und alle machen bei diesem Verbrechen mit. Sie raten ja ab, sie stellen ja nur, bezeichnenderweise durch Gesundheitsämter oder soziale kirchliche Einrichtungen (Caritas, SkF), die Bestätigung aus, daß eine Beratung stattgefunden hat. Das ist ja Hilfe für Frauen in Not, wenn auch zum ungestraften Töten wehrloser ungeborener Kinder, denn sie wissen, wozu diese Bestätigung in ca. ¾ aller Fälle benutzt wird. Sie stellen sich blind und taub! 1998 wurden in Deutschland 131 795 Schwangerschaften abgebrochen, davon 127 423 nach einer Beratung, also zur straffreien Voraussetzung mit Beratungsschein. Müßten nicht gerade die Deutschen, vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte, auf dieses Unrecht besonders sensibel reagieren? Ein Vergleich mit der Aufstellung der Listen der zu tötenden Menschen (Euthanasie) von Ärzten in der Nazizeit ist berechtigt, denn in dem Moment, in dem der Beratungsschein ausgestellt wird, wird das ungeborene Kind, namenlos, für eine bestimmte Frist zum töten freigegeben, unabhängig davon ob die Schwangere davon Gebrauch macht oder nicht. Gerade aus der Nazizeit müßten wir lernen, daß man den Anfängen wehren muß! Der Vergleich hinkt nur dadurch, daß die Ärzte damals auf staatliche Anordnung an Unrecht mitgewirkt haben (vielleicht ohne es zu wollen), der Staat, die Kirche, der Verein "donum vitae" und andere Träger, die u.a. den Schein ausstellen und die Ärzte, die die Abtreibung vornehmen, tun dies heute völlig freiwillig; der Staat ordnet nicht an, hat aber unter einer, von zwei sogenannten christlichen Parteien geführten Regierung die Voraussetzung für dieses Unrecht geschaffen. Es ist also noch schlimmer, da dies in einem Staat, der sich Rechtsstaat nennt, geschieht! Ist ein Staat überhaupt ein Rechtsstaat, wenn er die Schwächsten, die Wehrlosesten, die Unschuldigsten nicht von der Zeugung an schützt? In diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen, daß von dem Unrechts-Staat "DDR" nichts übernommen wurde, außer durch den Willen eines atheistisch geprägten Volkes das Recht(?) ungeborene Kinder zu töten! Nach einem UN-Bericht braucht Deutschland wenigstens 500 000 Einwanderer im Jahr zur Sicherung der Renten für das wachsende Heer der Rentner und Pensionäre. Trotzdem verhält sich dieses egoistische Volk einwanderungswilligen Ausländern gegenüber fremdenfeindlich, eigene Kinder tötet es noch vor der Geburt. Und dies, wie hier anzumerken ist, bei einem aussterbenden, völlig überalterten Volk. Das ist fast Völkerselbstmord! Dies muß der Bevölkerung einmal bewußt gemacht werden, vielleicht würde es dann diesem Morden nicht so gleichgültig oder gar befürwortend gegenüberstehen. Es entzieht sich damit seiner eigenen Lebensgrundlagen für die Zukunft. Die Politik, der Staat läßt dies zu, schafft die Voraussetzung per Gesetzgebung dafür, verletzt seine Fürsorgepflicht, läßt den nötigen Weitblick vermissen. Anstatt Familien mit Kindern finanziell besser zu stellen, da sie ja die Lebensgrundlage für die Zukunft sind und sichern, deckt z.B. der bayerische Sozialbericht auf, daß Kinder zum erstrangigen Armutsrisiko werden. Es müßte der Zusammenhang zwischen Kindererziehung und Altersversorgung beim Generationenvertrag wieder sichtbar und spürbar gemacht werden! Sollten nicht Kinderlose, egozentrische Paare und Singles, höhere Rentenbeiträge oder zur Finanzierung des Kindergeldes Beiträge leisten müssen, oder geringere Pensionen erhalten, anstatt Mütter und Väter gleich in dreifacher Hinsicht zu belasten? Sie sind schon während der Erziehungszeit finanziell schlechter gestellt, müssen ebenso hohe Rentenbeiträge leisten und bekommen im Alter geringere Renten und Pensionen als Kinderlose, obwohl sie es sind, die nicht nur in materieller Hinsicht Verzicht leisten und die Altersversorgung gewährleisten. Es darf nicht weiterhin sein, daß der "Generationenvertrag zu Lasten der Eltern privatisiert und der Nutzen vergesellschaftet ist, der vorrangig den Personen zukommt, die diese Generationenleistung nicht erbracht haben", meint auch die Präsidentin des Familienbundes Deutscher Katholiken, Elisabeth Bußmann. Über den Rundfunk erfuhr die erstaunte Öffentlichkeit wie schnell anorme Summen eingesetzt werden können um Werbung für die Weltausstellung Expo in Hannover zu machen. Warum wurden von den Regierenden nicht schon längst Werbemaßnahmen ergriffen, durch die Kindermord im Mutterleib geächtet wird? Durch die ein familien- und kinderfreundliches Klima erzeugt wird? Durch die Schwangere erfahren, ja schon vor einer Schwangerschaft wissen, welche Hilfen es gibt und von wem sie sie bekommen, damit sie eine Abtreibung erst gar nicht erwägen. Sowohl der private wie auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk sind gesetzlich der Würde des Menschen und der Schutzaufgabe gegenüber dem ungeborenen Leben verpflichtet. Schon bei der Aufklärung über Aids, der Übertragungsmöglichkeiten, konnte durch Werbung (Kondome) das Sexualverhalten positiv beeinflußt und ein annehmbares Klima zu Gunsten der Betroffenen geschaffen werden. Wir müssen uns um einen Gesinnungswandel in der Gesellschaft bemühen, das ist der beste Lebensschutz für die ungeborenen Kinder! Das Unrechtsbewußtsein in dieser Sache und allgemein muß in unserer Bevölkerung wieder hergestellt, geschärft werden und das geht nur wenn Reden und Handeln der Verantwortlichen nicht gegensätzlich sind, sondern klar übereinstimmen. Solange sie in der Öffentlichkeit so tun als würden Schwangerschaftsabbrüche überwiegend aus Not, sozusagen in Notwehr geschehen, wird das gemeinsame Ziel, möglichst allen unschuldigen, wehrlosen Kindern zum Licht des Tages zu verhelfen, nicht erreicht werden, können viele Betroffene ihr Unrecht nicht erkennen, wird ihnen ihre Unschuld indirekt bestätigt, ja geradezu eingeredet. Solange Abtreibung nicht verurteilt und als das bezeichnet wird, was es ist, nämlich - da bewußt, geplant und vorsätzlich getötet wird - Mord, wird sich an der Gesinnung vieler Menschen nicht viel ändern. Solange prominente Frauen, trotzdem sie öffentlich kundtun, daß sie ihr Kind abgetrieben haben, hoch angesehen sind, die Frauen aber, die unter Verzicht auf ihre Karriere Kinder erziehen und oft einen sozialen Abstieg hinnehmen, eher gering geachtet werden, wird die Kinderfeindlichkeit in diesem Land anhalten. Sicher ist das Selbstwertgefühl der Frauen, die ihr Kind trotz schwieriger Situation annehmen weit mehr berechtigt, sollte ihre Leistung höher bewertet und mehr gewürdigt werden, als die so hochgeschätzte Selbstverwirklichung auf Kosten des Lebensrechts des eigenen Kindes. Im Land der Dichter und Denker hält man sich für besonders klug und weise: Man will, gegen jede Logik, Leben retten indem man das Töten eben dieses Lebens ermöglicht. Das ist ein Widerspruch in sich. Übrigens haben auch Juristen, z.B. der Rechtsphilosoph und Strafrechtswissenschaftler Professor Günther Jacobs, Bonn, festgestellt, daß Schwangeren-Beratungsstellen die die Bescheinigungen ausstellen, "rechtswidrige Beihilfe zur rechtswidrigen, wenn auch straffreien Abtreibung leisten". Nach Ansicht des Verwaltungsrichters Bernward Büchner, Freiburg: "beteiligen sie sich an der Zerstörung des Unrechtsbewußtseins und sind Teil eines gesetzlichen Konzeptes, das die Letztverantwortung über Leben oder Tod des Ungeborenen der Schwangeren überlasse...". Auch die Frau ist nicht Herrin über Leben und Tod! Leider hat die deutsche Kirche (mit Ausnahme der Kirche von Fulda) in dieser Angelegenheit völlig versagt. Verblendet durch das "C" der damaligen Regierungsparteien (für deren Machterhalt) haben die Bischöfe einen Irrweg beschritten und christliche Werte leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Alleine dadurch, daß sie Bedingungen (Beratung) gestellt haben, haben sie der Fristenlösung, wenn auch ungewollt, zugestimmt. Durch die Teilnahme an diesem System haben sie dies bestätigt und sich somit in einer sich selbst gestellten Falle verfangen. Wenn auch stets als Erfolg, als Verdienst dargestellt und hoch gepriesen, haben die deutschen Oberhirten der Kirche und den Gläubigen, wie sich jetzt zeigt, damit einen schlechten Dienst erwiesen. Bis heute wirkt sie durch das Ausstellen der Beratungsscheine an der Tötung ungeborener Kinder mit. Die Mitschuld der Bischöfe an der Orientierungslosigkeit der Menschen ist offensichtlich, da sie lieber dem Druck der öffentlichen Meinung nachgeben als den Gläubigen, wie der Papst, einen klaren und eindeutigen moralischen Halt zu geben. Warum sprechen sie nicht von Sünde und Schuld. Warum machen sie ihnen nicht klar, daß nach dem Kirchenrecht "Canon 1398" der, der eine Abtreibung vornimmt, sich mit erfolgter Ausführung die Tatstrafe der Exkommunikation zuzieht? Warum duldet die Kirche eine Professorin auf dem Lehrstuhl für Kirchen-recht an der Theologischen Fakultät der Universität Regensburg, die das Kirchenrecht bewußt umgeht und verdreht und als Gründungsmitglied von donum vitae aktiv gegen die Lehre der Kirche und die Weisung des Kirchenoberhaupts handelt? Warum forderten sie nicht schon längst das Parlament auf, den vom Verfassungsgericht gegebenen Auftrag auszuführen, das Gesetz (Tötungs-Ermöglichungs-Gesetz) zu überprüfen? Durch ihr vehementes Eintreten für den Verbleib der Kirche in der staatlichen Schwangeren-Konfliktberatung haben sie erheblichen Anteil daran, daß in der Bevölkerung, wie sie es heute beklagen, das Unrechtsbewußtsein in dieser Sache abgenommen hat. Wie viele Kinder wurden wohl deswegen abgetrieben? Wie viele unschuldige Kinder haben die, die sich aus Gewissensgründen für das Ausstellen des todbringenden Scheins eingesetzt haben, langfristig gesehen auf dem Gewissen. Nicht die geringsten Gewissensbisse scheinen sie wegen ihrer Vergehen, ihrer Versündigung an den Seelen der Menschen zu haben, deren Gewissen desensibilisiert und eingeschläfert werden. Und da geht es nicht mehr nur um das irdische, sondern um das ewige Leben. Bei keiner anderen Institution, Partei oder Gewerkschaft ist es vorstellbar, daß sie Leute oder Unterorganisationen unterstützen, die sich bewußt und vorsätzlich außerhalb ihre Satzungen, Statuten, ihres Selbstverständnisses stellen, ja im gegensätzlichen Sinn agieren. Diese Leute müßten mit ihrem Ausschluß rechnen. Nicht so bei der katholischen Kirche in Deutschland! Da wird ein Verein selbstgewählt, bewußt und vorsätzlich außerhalb die Kirche, das Kirchenrecht gestellt, ist also illegitim und will dennoch mit unglaublicher Frechheit selbstherrlich im Namen der Kirche, nämlich im Namen ihrer Glieder, der kath. Laien, gegen die ausdrückliche Weisung des Papstes handeln. Wie kann von kath. Laienor-ganisation gesprochen werden? Warum läßt dies die Kirche zu? Warum schützen die Bischöfe die Laien nicht vor diesem Mißbrauch? Warum verbieten sie dem Verein nicht sich katholisch oder kirchlich zu nennen, oder zu behaupten er führe die kath. Schwangerenkonfliktberatung fort? Darf man sich katholisch oder kirchlich nennen wenn man sich außerhalb die Kirche stellt und kirchenwidrig handelt? Durch ihr unverantwortliches, nicht zu Ende gedachtes Taktieren, auch um ihrem persönlichen Ansehen keine Blöße zu geben, haben viele Bischöfe dem ZdK Rückenwind gegeben und stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Nur wenn dieser Irrweg rückgängig gemacht wird durch eine eindeutige klare Entscheidung für das (ewige!) Leben, gegen den Tod, der Kirchen-lehre entsprechend, können sie sich aus dieser selbst gestellten Falle befreien. Die Kirche in Deutschland bedarf einer gründlichen Reinigung, die Überwucherungen mit fremden Gedankengut; die Stolpersteine müssen beseitigt werden, damit sie sich aus den Verstrickungen, in die sie sich verfangen hat, lösen kann. Mit einem "mea culpa", dem Eingeständnis in dieser Sache falsch gehandelt zu haben, könnte ein guter Neuanfang in eindeutiger und einmütiger Haltung mit der kath. Weltkirche, an der Seite des Papstes gelingen. Dies wäre ein Segen für die Kirche! Der oft angefeindete jüngst verstorbene Erzbischof Johannes Dyba hat gezeigt, daß sich die Kirche nicht dem Zeitgeist anpassen muß, sich nicht in den Sumpf der Unmoral ziehen lassen muß, keine faulen Kompromisse eingehen muß, um die Menschen zu halten. Sondern daß man im Gegenteil auch heute noch die Menschen eher durch klare, eindeutige und unbeirrbare Haltung für christliche Werte gewinnen kann. In seiner Diözese "sind die Gotteshäuser voller, die Kirche im Alltag präsenter als anderswo", Laszlo Trankovits. Vielleicht gelingt es den Erzbischöfen von Köln und Bamberg, die Lücke, die Johannes Dyba hinterläßt zu füllen. Äußerungen die von ihnen zu hören sind, lassen hoffen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat beim Katholikentag in Hamburg "die kath. Laien zu einer Erneuerung der politischen Kultur und einer stärkeren Bürgerbeteiligung in der Demokratie aufgerufen." Dies kann der katholische Laie eigentlich nur als Verhöhnung empfinden, denn selbst tritt es dreist alle demokratischen Gepflogenheiten mit Füßen. So hat das Präsidium des ZdKs den Verein donum vitae nur zu dem Zweck gegründet, in der Schwangerschaftskonfliktberatung die Beratungsbestätigung (= Tötungsermöglichungsschein) ausstellen zu dürfen, und erst nachträglich bei der Vollversammlung die Genehmigung eingeholt, der gar nichts anderes übrig blieb als ihn zu sanktionieren. Die Glieder der Kirche, die kath. Laien haben das Komitee niemals ermächtigt in ihrem Namen einen bürgerlichen Verein zu gründen, von der Kirche zu spalten und gegen die Lehre der Kirche, gegen die Weisung des Heiligen Vaters in der Schwangerenkonfliktberatung den für wehrlose ungeborene Kinder todbringenden Schein auszustellen. Müßte einem so weitgehenden Schritt nicht eine Urbefragung, eine Urwahl vorausgehen? Der einfache Laie scheint ohnehin keine Rolle bei diesem Komitee zu spielen, er wird nicht ernst genommen, nicht gefragt, seine Einwände werden nicht beachtet, seine Briefe nicht beantwortet! Er weiß nicht einmal woraus sich das Gremium zusammensetzt, wie es gewählt wird, welche Arbeit es leistet, wofür es existiert, wer es finanziert, wer es kontrolliert usw., denn außer vom Katholikentag und öffentlichen Äußerungen, die oft nicht im Sinne der Kirche sind (man hat den Eindruck das ZdK versteht sich als Opposition zum Papst), weiß er nichts über diese Organisation. Klar ist, warum die Politik am Verbleib der Kirche in der staatlichen Beratung interessiert ist, sie dient ihr als Deckmäntelchen. Dies erklärt auch das Verhalten der Politiker, die die Bischöfe öffentlich zum Ungehorsam aufgerufen haben, oder donum vitae besonders unterstützen. Politiker, die zugleich Funktionäre beim ZdK sind, wollen ihre politischen Beschlüsse, die sie selbst als Unrecht empfinden, kirchlich sanktioniert wissen. Um des Machterhalts willen werden durch Verrat christlicher Werte die Stimmen der Wähler erkauft, die mit der kath. Kirche gar nichts zu tun haben, oft nicht einmal Christen oder nur Karteileichen sind, der Heiden und Atheisten. Christus selbst wird verraten und verkauft. Wie sehr in dieser Sache gelogen und geschönt wird, sogar Abgeordnete belogen werden, geht aus der Regierungserklärung von Bayerns Sozialministerin hervor. So hat Ministerin Stamm die Zahl der Abtreibungen verschwiegen, aber die Zahl der geretteten Kinder nicht nur auf die nächsten Hundert oder Tausend, sondern gleich nochmals um Tausend von 5 928 auf 7 000 gerundet. Das einzige Argument auf das sich die Gründer des Vereins donum vitae stützten, konnte durch Recherchen entkräftet werden, er entbehrt jeder ethischen Grundlage, ist nur noch Tötungs-Ermöglichungs-Verein. Kirchliche Beratungsstellen haben entgegen dem was den Menschen von den Verantwortlichen von Staat, ZdK, SkF und Kirche suggeriert wird, nicht mehr Mütter zur Annahme ihrer Kinder bewegen können, als die anderer Träger. Mit 25 % (einer Schätzung von Caritas/SkF zufolge wurden 1997 nach 20 097 Beratungen rund 5 000 Kinder ausgetragen) weisen sie eine eher unterdurchschnittliche Erfolgsquote auf? Die durchschnittliche Erfolgsquote lag 1998 in Bayern bei 27,5 %. Nach einer Studie des Sozialdienst katholischer Frauen, SkF würden 26 % der schwangeren Frauen in schwierigen Situationen kirchl. Beratungsstellen auch dann aufsuchen, wenn sie den umstrittenen Schein nicht erhalten. Die Übereinstimmung mit der Zahl der nach einer Beratung angenommenen Kinder (25 %) ist verblüffend. Vermutlich handelt es sich um dasselbe Klientel. Keiner der Verantwortlichen, zu ihnen zählen alle an einem Schwangerschaftsabbruch beteiligten der Bevölkerung, Kirche und Politik, soll sagen können, er hätte nicht gewußt was er tut! Auch und besonders diejenigen nicht die aus angeblichen Gewissenskonflikten, die zum Töten unschuldiger Kinder berechtigenden Beratungsscheine weiterhin ausstellen wollen. Eine Gesellschaft, die sich am untersten geistigen Niveau in ihr orientiert, von ihm bestimmen läßt, muß dem Untergang verfallen sein. Eine "Mein Bauch gehört mir" – Mentalität ist geistig auf einem Niveau das an der Gürtellinie endet, ob es nun darum geht aus egoistischen und Bequemlichkeits-gründen abzutreiben oder ausschließlich am eigenen Wohlstand interessiert zu sein, unabhängig davon wie es anderen Menschen in der Welt geht. Dies ist eine "Nach und neben mir die Sintflut – Mentalität". Mag sein, daß Menschen, die so argumentieren und so handeln, intelligent sind, über Geist, zumindest einen guten, verfügen sie jedenfalls nicht. Geistliche sollen nicht unser Gewissen einschläfern, sondern schärfen, leider stumpft es ohnehin von selbst wieder ab. Wenn Bischof Lehmann keinen Ausweg sieht, dann soll er sich auf den besinnen, der von sich sagt, Joh 14,6: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; ..." unseren Herrn Jesus Christus. Dann wird er zwar keinen Ausweg erkennen aber d e n Weg, den einzigen, den notwendigen, den, den er zu beschreiten hat, den er beschreiten muß wenn er uns nicht in den Abgrund führen will. Wenn Politiker sich fast ausschließlich darum bemühen, daß wir uns zwar materiell und technisch auf obersten Niveau bewegen, uns aber geistig immer mehr in Egoismus und Konsumorientierung führen, kann man sagen: "Blinde werden von Blinden geführt"! Keiner kümmert sich darum wie es den Menschen geistig geht. Deshalb appelliere ich an jeden einzelnen in dieser Gesellschaft, ja auf der ganzen Welt sich zu fragen ob wir weiterhin so geistlos leben wollen. Wenn nicht, so muß jeder bei sich selbst anfangen, sich selbst nicht nur darum kümmern, daß es ihm körperlich gut geht, sondern auch um sein geistiges, sein seelisches Leben, um sein ewiges Leben, das heißt er darf nicht bei Egoismus und Konsumverhaftung stehen bleiben. Wir sollen, wir können uns geistig erheben, über uns selbst hinaus wachsen, geistig leben. Gott gebe, daß wir es schaffen! Sie, Herr Thierse, stehen in doppelter Hinsicht in Verantwortung, einmal als Mitglied des deutschen Bundestags und einmal als Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, von dem nicht nur wir uns hintergangen und mißbraucht fühlen, wie vielen Leserbriefen in Kirchen- und Tageszeitungen zu entnehmen ist. Um der unschuldigen Kinder, um der Gerechtigkeit und Wahrheit, um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen, bitten wir Sie Ihren Einfluß geltend zu machen, daß der Verein donum vitae entweder der Weisung des Heiligen Vaters folgend in der Schwangerschafts-Konflikt-Beratung keine todbringenden Scheine ausstellt oder der Öffentlichkeit klar macht, daß er mit der kath. Kirche nichts zu tun hat. Seine Gründer und Mitglieder sollen, wenn sie sich am Kindermord weiterhin beteiligen wollen, dies in eigener Verantwortung und in ihrem eigenen Namen tun, nicht im Namen der Katholiken. Auch wenn die straffreie Möglichkeit zu diesem himmelschreienden Unrecht nicht von "oben" angeordnet und erzwungen, sondern von "unten", von Teilen des Volkes gefordert wird, werden sowohl geistliche wie auch politische Führungen ihrer Aufgabe nicht gerecht, wenn sie Verbrechen zulassen und sich sogar daran beteiligen, wenn sie dem Zeitgeist, dem Druck und den ungerecht-fertigten Wünschen der Menschen kurzsichtig und feige nachgeben. Dann sind sie nicht Führer sondern verführte Verführer! Sie müssen allerdings für gute Konditionen sorgen. Wir bitten Sie, die Initiative zu ergreifen, daß gemäß der Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts das Tötungs-Ermöglichungs-Gesetz überprüft und dem ungestraften Morden an ungeborenen Kindern ein Ende gesetzt wird. Daß von Staat und Gesellschaft nicht Kindermord, sondern gute Lebensbedingungen für Kinder finanziert werden. In und von unserem Land sind in diesem Jahrhundert schon genug Verbrechen geschehen und ausgegangen! Es wäre schön und gut wenn einmal ein ethisch - moralisch positives Signal von Deutschland in die Welt ginge! Es ist zu hoffen, daß der neu gegründete "Katholische Club der Bundestagsabgeordneten" christliche Wertmaßstäbe setzt und dies durch Taten sichtbar wird, daß Reden und Tun eindeutig und klar übereinstimmen. Wir bitten Sie, bringen Sie unser ernstes Anliegen in Ihrem Club zur Sprache. Setzen Sie sich zusammen dafür ein, daß nicht weiterhin jährlich über 130 000 Kinder dem Tod preis gegeben werden, daß für sie der Mutterleib nicht unentrinnbare, tödliche Falle ist. Sehr freuen würden wir uns, wenn unsere von katholischen Laien gegründete Initiative von Ihrer Seite Unterstützung bekäme, wenn sich christliche Politiker an unserer Unterschriftenaktion gegen die falsche Behauptung, der Verein donum vitae setze die kirchl. Schwangerschaftskonfliktberatung fort, beteiligen würden. Neben einigen Zeitungsausschnitten legen wir Ihnen Informationsmaterial und eine Unterschriftenliste bei. Mehr Informationen können unserer Homepage im Internet entnommen werden. Alle unsere Bemühungen, Verantwortliche von Kirche, Staat, SkF und ZdK anhand der Fakten zu überzeugen sind an der totalen Dialogverweigerung derjenigen gescheitert, die sich über mangelnde Dialogbereitschaft des Heiligen Vaters öffentlich beklagen. Auch ein Weckruf Anfang dieses Jahres an das ZdK, SkF und an alle Bischöfe verhallte leider ungehört. Ungeachtet dessen wollen wir uns weiterhin für das Leben ungeborener Kinder einsetzen, ihnen unsere Stimme verleihen und da wir als Katholiken an der Glaubwürdigkeit der Kirche interessiert sind, besonders dafür eintreten, daß nicht im Namen der Glieder der Kirche, der kath. Laien entgegen Gottes Gebote, der Lehre der Kirche und der Weisung von Papst Johannes Paulus gehandelt wird. Mit freundlichen Grüßen Initiative donum vitae – de facto dazu:
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Last update: 15. März 2002 14:09