Brief an Bischof Kamphaus Eure Exzellenz, sehr geehrter Herr Bischof! Zu Beginn will ich uns kurz vorstellen. Im Vertrauen auf Bischöfe und Papst habe ich die Diskussion über den Verbleib der kath. Kirche in der staatl. Schwangerschaftskonfliktberatung beobachtet und mich nach dem Hickhack unter den deutschen Bischöfen und dem Hin und Her mit Rom am 17.10.1999* dazu entschlossen, an den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz Karl Lehmann, Bischof Manfred Müller, Kardinal Friedrich Wetter und zur Information Kardinal Joachim Meisner zu schreiben. Da meine Recherchen ergaben, daß die Behauptung von Politik, ZdK und Kirche, katholische Stellen würden mehr Kinder retten als andere, falsch ist, daß sie im Gegenteil sogar eine geringere Erfolgsquote aurwiesen, teilte ich dies den Verantwortlichen mit. So z.B. in einer Stellungnahme zu einem Artikel im Regensburger Bistumsblatt vom 14.11.99 von Prälat W. Schätzler* und aufgrund eines Zitats am 27.1.00 in einem Brief an E. Läufer* Chefredakteur der Kölner Kirchenzeitung, dem Zentralkomitee der dt. Katholiken und dem Sozialdienst kath. Frauen am 8.12.1999 und 20.02.2000, der Bayer. Sozialministerin am 8.12.1999, Kirchenrechtlerin Demel, Universität Regensburg, am 17.12. 99 und veranlaßt durch veröffentlichte Predigten und Äußerungen von Bischöfen, allen deutschen Bischöfen am 20./21.02 oder 07.03.2000*, einigen auch schon 1999. In den wenigen Antworten, die ich erhielt hat niemand widersprochen, niemand korrigiert, wurde nichts widerlegt! Mit befreundeten Frauen gründete ich die Katholische Laieninitiative donum vitae - de facto, um auf die falschen Darstellungen des inzwischen vom ZdK gegründeten kirchenrechtlich illegalen Vereins Donum Vitae aufmerksam zu machen. Am 17.09.00 schrieben wir anläßlich der Gründung des „Kath. Clubs der Bundestagsabgeordneten" an Bundestagspräsident, ZdK-und wie er uns mitteilen ließ, Donum Vitae- Mitglied Thierse*. Eine Kopie ging an die dt. Bischofskonferenz und am 10.10.00 an den Bayer. Ministerpräsidenten Stoiber. Am 12.10.00 stellte ich an das ZdK die Frage, mit welchem Recht es in meinem Namen handelt und am 01.11.2000 ging ein offener Brief* an die Deutsche Bischofskonferenz und das ZdK mit der Bitte, das ZdK neu auf demokratischer Basis zu strukturieren. Antwort erhielten wir nicht. Am 12.01.2001 baten wir den apost. Nuntius Erzbischof Giovanni Lajolo den Heiligen Vater über die Situation der Laien in unserem Land zu informieren und sandten am 02.07.2001 die Kopie unseres Briefes vom 24.06.2001 an Bischof Walter Mixa an fast alle Bischöfe. Unser jüngster Brief ging am 01.09.2001 an Bundespräsident Johannes Rau, der im Mai in seiner .ßerliner Rede" die Abtreibungsgesetzgebung mit dem Verweis der § 218 ziele auf „die unvergleichbare Konfliktsituation während der Schwangerschaft" verteidigte. Wir fragen welche Konfliktsituation Mord rechtfertige und verdeutlichen anhand eines Plakatentwurfs, daß die Verfassung mit Füßen getreten wird. Unsere Veröffentlichungsversuche in den Medien scheiterten meistens. Da man uns aber gerne, z.B. auf einen Leserbrief hin ein ZdK-Mitglied, darüber belehrte, wie man sich als Christ richtig verhält und uns vorhielt, wir hätten uns bevor wir an die Öffentlichkeit gehen intern auseinandersetzen sollen, schildere ich das Wichtigste unserer bisherigen Aktivitäten und stelle fest, daß zu einem internen Dialog niemand bereit war, gerade auch diejenigen nicht, die dem Papst öffentlich „mangelnde Dialogbereitschaft" vorwarfen. Das so* gekennzeichnete kann in unserer homepage nachgelesen werden. Jesus sagte: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt". Das gilt auch für Bischöfe. Er hat nicht dazu aufgefordert den Konsens um jeden Preis und sei es auf niedrigstem Niveau zu suchen, sondern dazu alles zu verlassen, und wenn es bei offiziellen Anlässen und Staatsempfängen die Sitze in den vordersten Reihen sind, um seine Jünger sein zu können. Leider hat die deutsche Kirche entgegen dem wie es dargestellt wird, nicht den Gesetzgeber beeinflußt, sondern sich umgekehrt von ihm beeinflussen lassen. Ganz ungeniert verwiesen Bischöfe auf das gute Verhältnis von Kirche und Staat. Dies hätten Menschen zu allen Zeiten haben können, z.B. Märtyrer wie Thomas Moros, wenn sie bereit gewesen wären Gottes Gebote und die Lehre der Kirche aufzugeben. Es ist wahrhaft eine Schande, daß es der Mehrheit der dt. Bischöfe wichtiger ist mit der säkularen Regierung ein gutes Verhältnis zu haben, als die Evangelien so zu verkünden und auszulegen, daß sie Gottes Geboten und der Lehre der Kirche nicht zuwiderlaufen und somit den Seelen der Menschen Schaden zufügen. Verblendet durch das „C" der damaligen Regierungsparteien (für deren Machterhalt) haben die Bischöfe einen Irrweg beschritten und christliche Werte leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Alleine dadurch, daß sie Bedingungen (Beratung) gestellt haben, haben sie der Fristenlösung, wenn auch ungewollt, zugestimmt. Durch die Teilnahme an diesem System haben sie dies bestätigt und sich somit in einer sich selbst gestellten Falle verfangen. Wenn auch stets als Erfolg, als Verdienst dargestellt und hoch gepriesen, haben die deutschen Oberhirten der Kirche und den Gläubigen, wie sich jetzt zeigt, damit einen schlechten Dienst erwiesen. Bis heute wirkt sie im Bistum Limburg durch das Ausstellen der Beratungsscheine an der Tötung ungeborener Kinder mit. Die Mitschuld der Bischöfe an der Orientierungslosigkeit der Menschen ist offensichtlich, da sie lieber dem Druck der öffentl. Meinung nachgeben als den Gläubigen, wie der Heilige Vater, einen klaren und eindeutigen moralischen Halt zu geben. Wann endlich werden sie aufwachen, die Alarmsignale wahrnehmen, wann glaubwürdig handeln? Ist den Bischöfen die Barbarei des millionenfachen Kindermordes, die zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft nicht Zeichen genug, nicht Fingerzeig, daß sie verschärft die Einhaltung von Gottes Geboten fordern müssen, daß sie endlich den Verweichlichungstendenzen hart entgegentreten müssen? Gottes Wort so verkünden müssen, daß die Menschen den schmalen Weg zum „Tor, das zum Leben führt" auch finden können? Auch wenn es anstrengend ist und viel Kraft kostet müssen Hirten den rechten Weg weisen. Darauf aufmerksam machen und davor warnen, daß der breite Weg ins Verderben führt, ob man es hören will oder nicht. Wer, um lieb Kind zu sein, den Menschen nach dem Mund redet erweist sich nicht als guter Hirte und ist als Führungsperson überflüssig. Hat die Glaubwürdigkeit der Kirche in Deutschland noch nicht genug gelitten? Wie viele der Contergan geschädigten Menschen, die mit ihrer Behinderung gut zurechtkommen, hätten heute noch eine Chance das Licht der Welt zu erblicken? Trotz Werteverfall sehen die Oberhirten keinen Anlaß einzugreifen, sie unterlaufen ihren eigenen Entscheid und widersetzen sich so getarnt der Weisung des Heiligen Vaters. Warum sprechen sie nicht von Sünde und Schuld? Warum machen sie nicht klar, daß nach dem Kirchenrecht, Canon 1398, der, der eine Abtreibung vornimmt, sich mit erfolgter Ausführung die Tatstrafe der Exkommunikation zuzieht? Warum duldet die Kirche eine Professorin auf dem Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität Regensburg, die das Kirchenrecht bewußt umgeht und verdreht und als Gründungsmitglied von Donum Vitae aktiv gegen die Lehre der Kirche und die Weisung des Kirchenoberhaupts handelt? Warum gehen sie nicht gegen die Lügen von DV, z.B. die Behauptung kirchliche Stellen würden im Konfliktfall nicht mehr beraten, vor? Warum lassen sie es zu daß mit Frau Geiß-Wittmann dieselbe Person SkF- und DV-Vorsitzende ist? Daß diese damit jongliert, als wären dies ihre Privatuntenehmen? Warum rufen sie Pfarrer, die öffentlich für DV werben, nicht zur Ordnung? Warum werden alte „Seilschaften" nicht unterbunden, kirchl. Stellen und Pfarrer kontrolliert und überwacht ob sie noch auf dem Boden der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche stehen? Stehen die Bischöfe selbst noch fest auf diesem Boden? Warum forderten sie nicht schon längst das Parlament auf, den vom Verfassungsgericht gegebenen Auftrag auszuführen, das Tötungs-Ermöglichungs-Gesetz, zudem der § 218 verkommen ist, zu überprüfen? Durch ihr vehementes Eintreten für den Verbleib der Kirche in der staatl. Schwangeren-Konfliktberatung haben sie erheblichen Anteil daran, daß in der Bevölkerung, wie sie es heute beklagen, das Unrechtsbewußtsein in dieser Sache abgenommen hat. Wie viele Kinder wurden wohl deswegen abgetrieben? Wie viele wehrlose Kinder haben die, die sich aus Gewissensgründen für das Ausstellen des todbringenden Scheins eingesetzt haben, langfristig gesehen auf dem Gewissen. Nicht die geringsten Gewissensbisse scheinen sie wegen ihrer Vergehen, ihrer Versündigung an den Seelen der Menschen zu haben, deren Gewissen desensibilisiert und zerstört wird. Und da geht es nicht mehr nur um das irdische, sondern um das ewige Leben. Dem müßten sich doch auch Sie, Herr Bischof, wie alle Geistlichen und Laien die apostolisches Verhalten vorgeben, wie das ZdK, zuerst verpflichtet fühlen. Das Blut der unschuldigen Kinder, die wegen der Lauheit der Bischöfe getötet wurden und noch immer werden, klagt sie an. Aus politischem Kalkül trugen sie zur Desorientierung der Bevölkerung bei. Das müssen sie vor Gott verantworten! Müßten nicht die Alarmglocken läuten wenn Wirtschaftsmanager wie der Chefsvolkswirt der Dt. Bank, Prof. Walter die christlichen Kirchen kritisiert: „Sie sollten weniger dem Zeitgeist nachlaufen und sich mehr auf die Vermittlung von Glaubenswerten konzentrieren."? Zwar beklagen die Verantwortungsträger laut den christlichen Werteverfall, erkennen aber nicht, daß sie selbst dazu beitragen, daß hier die Saat ihres nicht eindeutigen Verhaltens aufgeht. Soll es soweit kommen wie in der evangelischen Kirche, die alle säkularen Aufweichungen der weltlichen Gesetzgeber direkt übernimmt und als erlaubt erklärt, unabhängig davon was in der Bibel steht, die doch Martin Luther als alleinige Grundlage des Glaubens anerkennen wollte. Oft hört man in unserem Land, daß kath. Christen an ihrer Kirche leiden. Sie fordern all das was in der evangelischen Kirche gegeben ist, wie Frauenpriesterschaft, Aufhebung des Zölibats, Erlaubnis des Kommunionempfangs bei Scheidung und Wiederverheiratung, keinen römischen Zentralismus (Papsttum). Evangelische Christen leiden scheinbar an ihrer Kirche nicht. Dennoch ziehen sie in Scharen stillschweigend aus ihr aus. Warum? Sollte uns dieses Faktum nicht zu denken geben? Daß man als Kirche mit dem Mittel der Anpassung an die Welt die Menschen nicht zu halten vermag, zeigt der deutliche Niedergang der ev. Kirche in Deutschland, die von 43 Millionen 1950 auf 26,848 Millionen 1999 geschrumpft ist. Während gleichzeitig die kath. Kirche, trotz aller Schwierigkeiten und Kirchenaustritte nicht abnahm, sondern sogar einen leichten Anstieg von 25 auf 27,017 Millionen verzeichnen kann, DT v. 23.6. 01. Ob man da zur Ökumene raten kann, die kaum ohne Aufweichungen zustande kommen wird, möchten wir bezweifeln. Die katholische Kirche sollte auf einer Rückkehr der evangelischen Christen bestehen, da die Mißstände die z.Zt. Luther's zur Abkehr führten, schon lange nicht mehr existieren. Dafür haben sich, wenn man sich den christlichen und ethisch-moralischen Werteverfall in der ev. Kirche ansieht, bei ihr erhebliche Mißstände eingeschlichen. Ihr steht, wenn sie sich nicht wandelt, ein lautloser Untergang bevor. In sich in mehrere Kirchen gespalten zeigt besonders sie wie notwendig das Papsttum ist. Um der Ökumene willen sollten wir uns nicht auf (faule) Kompromisse einlassen und uns so in ihren Abwärtstrend hineinziehen lassen. Wir können ruhig und selbstbewußt die katholischen Positionen vertreten und darauf beharren. In der ev. Kirche macht sich übrigens, ohne Zölibatsverpflichtung und trotz Frauenpriesterschaft, inzwischen auch ein Pfarrermangel bemerkbar, CiG v. 18.2.2001. Warum weist niemand die anmaßenden, von Politikern dominierten Laiengremien zurecht, die in ihrer Dummheit gerade in den Mitteln, die schon bei der ev. Kirche versagt haben, Allheilmittel gegen den Glaubensverfall sehen. Mit überzogener Kritik und immerwährender Nörgelei an Kirche und Papst, vermiesen sie den Gläubigen die Freude an ihrem Glauben, den Geistlichen erschweren sie ihr Amt. Politische Macht genügt ihnen nicht, deshalb fordern sie auch in der Kirche Ämter und Kompetenzen. Im Fall von Donum Vitae benutzen sie, da ihnen die Kirche nicht (mehr) als Schafspelz für ihre verwerfliche Politik dient, kaltblütig die Laien für ihre Beteiligung am Kindermord. Dafür, daß die Bischöfe diesen Mißbrauch der Glieder der Kirche zulassen und für jedes Kind das im Namen kath. Laien für 12 Wochen vogelfrei und zu 75 % getötet wird, müssen sie auch vor unserem ewigen Richter einmal geradestehen. Obwohl nach einem UN-Bericht Deutschland 500 000 Einwanderer zur Sicherung der Renten brauchte steht unser egoistisches Volk einwanderungswilligen Ausländern fremdenfeindlich gegenüber, eigene Kinder tötet es mit Billigung des Staates noch vor der Geburt. Sog. christl. Politiker tun alles um Fremdenfeindlichkeit zu schüren, in Abwandlung des Beckstein'schen Zitats wollen sie lieber "Ausländer ausnutzen als ihnen nützen", dies ist der Umkehrschluß seiner Aussage. Die Politiker müssen ermahnt werden die Ichsucht nicht ständig anzuheizen da Egoismus in den Abgrund führt. Durch Öffentlichkeitsarbeit kann ein freundliches Klima für Ausländer und wie Polen zeigt das Bewußtsein für die Schutzbedürftigkeit und -Würdigkeit der ungeborenen Menschen wiederhergestellt werden. Durch Überzeugungsarbeit und Gesetzesänderung sind im Heimatland des Papstes Abtreibungen von 100 000 vor 1988 auf nur mehr 151 im Jahr 1999 gesunken. Sogar die Anzahl der med. Indikation habe abgenommen, wie Familienministerin Maria Smerecziska bei einer Tagung der Juristen-Vereinigung Lebensrecht e.V., Köln darlegte, DT vom 8.5.2001. Wir bitten Sie aus der staatl. Konfliktberatung auszusteigen und darauf zu verweisen, daß mit der Scheinvergabe das Unrechtsbewußtsein der Menschen stark nachgelassen hat, daß die Schwangerschaftsabbrüche seither kontinuierlich zugenommen haben. Bringen Sie mit Ihren Amtsbrüdem das in dieser Sache von Anfang an verwerfliche Verhalten des dt. Klerus zu einem guten Ende. Geben Sie den Menschen, wie der Papst, wieder Orientierung und Halt! Denn, wie ich vor kurzem hörte: Eine Kirche die zur Orientierungslosigkeit der Menschen beiträgt erübrigt sich." Unser Vertrauen in den dt. Klerus ist zutiefst erschüttert! Mit freundlichen Grüßen wünschen wir Ihnen Gottes Segen und die Kraft das Notwendige zu tun. Katholische Laieninitiative donum vitae - de facto dazu:
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Last update: 15. März 2002 14:08